The Wrath of Tethys
2023/24
4k video / installation
5'36 min
video projection,
found fossils,
stones,
concrete objects
~ 250 x 200 x 200 cm
watch video excerpt
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studio and exhibition views --> Solo Show Tethys in Mars's arms (2023) at Städtische Galerie Alte Lederfabrik, Halle Westf.
The Lament of Tethys
(ongoing cycle)
since 2021
Over 200 million years ago, the peaks of today's Alps constituted the bottom of the primeval sea Tethys, whose name goes back to the Greek goddess of all earthly sources. This mother, who nourished and supplied all the waters on our earth, and who was later regarded as the mother of clouds and the personification of the sea itself, received little consideration in mythological history - in stark contrast to her enormous importance as a resource of life.
Instead, we read about heroic stories in the context of war, conquest, subjugation, robbery and death.
Whereas for billions of years all major geological and ecological changes on our home planet were caused either by internal planetary forces or external cosmological events, today it is us humans who, in the blink of a geological eye, have become the driving force behind our current climate crisis. And our world, heated up by turbo-capitalism, continues to be dominated by geostrategic action, exploitation and resource consumption.At the same time, we are still fighting for the recognition of care work, the loving, nurturing work in the background, without which everything else would simply be impossible.
In The Wrath of Tethys, Tethys' emotions - lament and outburst of rage at the same time - break free about the anthropogenic melting of glaciers, the omnipresent disrespect for care work and the ignorance with which many of us still face the threat of climate collapse.
Vor über 200 Millionen Jahren befanden sich die Gipfel der heutigen Alpen auf dem Boden des urzeitlichen
Meeres Tethys, dessen Name auf die griechische Göttin aller irdischen Quellen zurückgeht. Diese Mutter, die alle Gewässer auf unserer Erde nährte und versorgte, und die später als Personifizierung des Meeres und Mutter der Wolken galt, erfuhr - konträr zu ihrer enormen Bedeutung als Ressource des Lebens - in der mythologischen Geschichte kaum Berücksichtigung. Stattdessen ist von Held*innengeschichten im Kontext
von Krieg, Eroberung, Unterwerfung, Raub und Tod zu lesen.
Wurden für Milliarden von Jahren alle großen geologischen und ökologischen Verwerfungen unseres Heimatplaneten entweder von internen planetaren Kräften oder externen kosmologischen Ereignissen verursacht, so ist es heute der Mensch, der in einem geologischen Wimpernschlag zur treibenden Kraft unserer aktuellen Klimakrise wurde. Und weiterhin steht unsere vom Turbokapitalismus erhitzte Welt im Zeichen geostrategischen Handelns, von Ausbeutung und Ressourcenverbrauch. Während wir zeitgleich noch immer um die Anerkennung von Care-Arbeit kämpfen, der liebevollen nährenden Arbeit im Hintergrund, ohne die alles andere schlicht unmöglich wäre.
Dieser Themenkomplex ist Triebfeder für diesen Zyklus, desen Arbeiten sich in transdisziplinäre Installationen übersetzen, welche Fotografien, Videoarbeiten, Papier- und Betonobjekte, gefundene Steine mit eingeschlossenen Fossilien und Soundarbeiten miteinander verweben.
In der aktuellsten Videoarbeit The Wrath of Tethys brechen sich die Gefühle der Wassergöttin Bahn
- Lamento und Wutausbruch zugleich - über die anthropogene Gletscherschmelze, die omnipräsente Respektlosigkeit gegenüber Sorgearbeit und über die Ignoranz, mit der viele von uns noch immer dem drohenden Klimakollaps begegnen.